Bei schönstem Frühlingswetter vergangenen Samstag vormittag kamen rund 110 Kinder zum 3. Experimentetag und wurden zu staunenden Forschern. Diese für Freiberger Schulen einzigartige Veranstaltung wurde 2015 durch den Förderverein und die Lehrer unserer Schule ins Leben gerufen, um die Kinder für Themen der Biologie, Physik und Chemie zu begeistern und sie anhand von selbst durchgeführten Experimenten mit den einzelnen Themen vertraut zu machen. Die Experimente werden dabei durch die Eltern der Schüler durchgeführt und begleitet – ganz nach unserem Motto „Miteinander leben, lernen, arbeiten“.
Auch dieses Jahr konnten die Kinder im Vorfeld wieder aus 6 spannenden und kindgerecht aufbereiteten Themengebieten ihre 2 Favoriten auswählen. Nach der Begrüßung durch Frau Gartner und Frank Stieler, Vorsitzender des Fördervereins, ging es in die verschiedenen Forschungslabors, wo die Experimenteleiter mit den zahlreichen Elternhelfern bereits auf die jungen Forscher warteten.
Wie in der Vergangenheit erwies sich auch dieses Jahr wieder das Urzeitkrebse-Experiment als der Renner bei den Kindern. Die Kinder lernten hier unter der Leitung von Bernd Siska, dass diese Krebse schon zur Dinosaurierzeit lebten und somit lebende Fossilien sind. Auf die Theorie folgte die Praxis und die Kinder durften die Krebseier in Aquarien mit Sand und Wasser ansetzen. Die Aquarien, die durch den Förderverein gespendet wurden, wurden anschließend auf die einzelnen Klassenzimmer verteilt und werden dort nun in den nächsten Wochen von den Schülern betreut. Wenn alles klappt, werden die Tage schon die ersten Krebse schlüpfen.
Licht ins Dunkel brachte im wahrsten Sinne des Wortes Alex Schindlbeck, der die Kinder mithilfe von Zitronen und Centmünzen Ökostrom erzeugen ließ. Unter großem Staunen wurden damit kleine Dioden zum Leuchten gebracht. Dadurch war bei den Kindern der Forscherdrang geweckt und sie begannen, ihre Zitronen in Reihe zu schalten, um noch mehr Strom zu erzeugen und mehrere Dioden gleichzeitig zum Leuchten zu bringen.
Ihren eigenen Augen konnten die Kinder bei den Experimenten von Frau Gartner nicht mehr trauen. Unter dem Titel „Ausgetrickst“ wurden verschiedene Farbexperimente durchgeführt und visuelle Täuschungen gebastelt und entsprechend ausprobiert. Dank der Trägheit des Auges landet so am Ende der anfangs freie Vogel unvermittelt im Käfig!
„Chemie ist wo es stinkt und kracht“- unter diesem Titel führte Yvonne Stumpf mit den Kindern verschiedene chemische Versuche durch. So wurde mithilfe von Natronpulver eine Kerzenflamme gelöscht sowie mit Backpulver und Essig eine Filmdose zum Abheben gebracht. Im Vorfeld stellte sich genau dieses „Raketenexperiment“ als komplizierter als gedacht heraus: Die Beschaffung von Filmdosen war in Zeiten von Handyfotos und Digitalkameras alles andere als einfach für das Forscherteam!
Was Dreiecke mit der Stabilität von Brücken zu tun haben und wie man selbst aus Papier eine stabile Brücke bauen kann lernten die Kinder bei Frank Stieler in einem weiteren Experiment. Jedes Kind bastelte aus Papier und mal mehr oder weniger viel Klebstoff eine eigene Brücke, die alle auch mit nach Hause nehmen durften. Wie stabil diese Papierbrücke ist zeigte sich, als ein Schüler aus der vierten Klasse darauf gestellt wurde, ohne dass die Brücke einknickte.
In erster Linie an Kinder der 3. und 4. Klasse gerichtet war der Versuchsaufbau von Oliver Turba, der die Kinder unter dem Mikroskop verschiedene Tiere und Samen untersuchen ließ. Neben allerlei toten Insekten wurden dabei auch vorsichtig lebende Regenwürmer und Maden untersucht und so Details sichtbar, die die Kinder ins Staunen versetzte. Anschließend wurden die Beobachtungen diskutiert und von den Kindern dokumentierte.
Alle Beteiligten waren sich am Ende einig, dass sich der Aufwand bei der Vorbereitung des Tages gelohnt hat und die Kinder bei den Experimenten viel Spaß hatten. Auch die Kinder fanden, dass es sich gelohnt hat, für diese Veranstaltung samstags in die Schule zu kommen.
Fotos: Doris Witowski
Text: Frank Stieler