14. Juli 2018


Davon wurden vergangenen Freitag alle überzeugt, die den Kindern beim gemeinsamen Trommeln auf dem Schulhof zuhörten und zusahen. Jedes Kind war ausgestattet mit einer Trommel, um mit Mario und Magdalena von argandano Trommelwelten auf musikalische Weltreise zu gehen. Dazu hatte jede Klassenstufe in einem workshop am Vormittag einen eigenen Beitrag eingeübt, so dass neben gemeinsamen Rhythmen auch einiges an Überraschung geboten war. Neben den anderen Klassen, war es besonders Mario mit Trommelinho, der die Kinder in seinen Bann zog und zum Lachen brachte.

Marios Botschaft von der Haltung fielen auf fruchtbaren Boden. Denn schließlich, nachdem die Kinder über Wochen gesägt, geraspelt, geschliffen, gemalt und gebaut haben, war es am Freitag endlich soweit! Die Paradiesvögel der Kinder wurden in den Grünflächen unserer Schule ausgestellt. Dabei bot sich dem staunenden Publikum ein vielfältiges Bild, was aus Resthölzern und Abfallmaterialien so alles entstehen kann. Knöpfe und Plastikdeckel wurden zu Augen, Eisstiele und Obstkistenbretter zu Federn. So einzigartig jedes Kind ist, so einzigartig zeigten sich auch die einzelnen Vögel. Bei aller Verschiedenartigkeit stehen sie jedoch für dasselbe Ziel, nämlich das Paradies zu retten.

Durch die stolze Spendensumme von rund 2000 Euro können 280 Bäume im Regenwald gepflanzt werden. Gemäß unserem Motto „Allein kann keiner diese Sachen, zusammen können wir viel machen“, wurde bei unserem Schulfest besonders deutlich, dass wir nur gemeinsam etwas bewegen können. Ohne die Finanzierung des Trommelabenteuers durch den Förderverein, die Geldspenden der Familien, aber auch die vielen Materialspenden und die tatkräftige Unterstützung von Freunden der Schule, hätten wir es nicht geschafft. Ein herzliches Dankeschön an Sie alle!

Wer sich auf unsere Nachdenk-und Mitmachausstellung in den einzelnen Klassenzimmern eingelassen hat, merkte sehr bald, dass dies erst ein Anfang ist. In der Projektwoche sprachen die Kinder viel darüber, wie sie sich die Welt auch in Zukunft vorstellen. Sie erfuhren durch den Austausch untereinander aber auch durch gezielte Leseaufgaben, dass es dafür große Probleme zu lösen gilt. Ob nun die Abholzung des Regenwaldes für Papier oder den Anbau von Ölpalmen, ob durch den immensen Plastikverbrauch und die Konzentration von Mikroplastik in Flüssen und Meeren, die Kinder waren neugierig, schockiert, doch letztlich immer daran interessiert, diese Zustände nicht einfach hinzunehmen. Jeder einzelne kann im Kleinen beginnen. „Wir Kinder schaffen viel und haben gute Ideen, aber wir brauchen auch Erwachsene dazu!“, fasste eine Schülerin all diese Erfahrungen zusammen.

Dies brachte auch Anja Horn, Initiatorin des Projektes in Ihrer Ansprache auf den Punkt. Unsere Elterngeneration ist voraussichtlich die letzte, um das Klimaziel noch zu erreichen. Gerade deshalb bitten wir Sie inständig, Ihren Kindern zuzuhören. Jeder einzelne kann im Kleinen beginnen, um Großes zu bewirken. Die einen achten auf weniger Plastikverpackung beim Einkauf, die nächsten untersuchen ihre Kosmetikartikel nach Mikroplastik, andere werfen die selbst hergestellten Samenbomben… Beispiele für nachhaltiges Handeln werden Ihre Kinder weiterhin mit nach Hause bringen. Helfen Sie ihnen dabei, das ein oder andere davon umzusetzen!

Diesen Appell kann letzten Endes niemand deutlicher ausdrücken, als unsere Schulkinder selbst. Beim gemeinsamen Abschluss im grünen Klassenzimmer sangen alle, selbst unsere Erstklässler, auf englisch und aus vollem Herzen „Heal the world“ von Michael Jackson. Unterstützt wurden Sie dabei durch E-Gitarre, Keyboard, Klarinetten, Cajon und Geige.

Mit diesem Ohrwurm beschlossen wir ein in vielen Bereichen gelungenes Schulfest und ließen die Vögel in ihr neues Zuhause fliegen. Auf dass sie dort an unseren Auftrag für die Zukunft dieser Erde erinnern.

 

„ Beim Trommeln – aber auch sonst im Leben – kommt es auf die Haltung an!“
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